In diesem Artikel geht es um eine Technik, bei der Pflanzen, nachdem sie geerntet wurden, erneut ins Wachstum geschickt werden, um auf diese Art Stecklinge- oder auch Mutterpflanzen zu ziehen. Vorteil bei dieser Methode ist, dass der Grower schon im Vorfeld weiß, welche Qualität diese Pflanzen am Ende sicherlich aufweisen, zumal wenn verpasst wurde, in der vegetativen Phase Stecklinge zu schneiden. Wir treffen Reggaeman, einen langjährigen Bekannten aus der einschlägigen Cannabis-Szene. Er kennt sich bestens mit der Regreenery-Technik aus. Diesmal wendet er die Regreenery-Technik bei der New York City Diesel (NYCD) von Soma Seeds an.

grow! Reggaeman, was hat dich dazu verleitet, gerade diese Genetik zu kultivieren?
Reggaeman: Als ich mit Freunden im Jahr 2006 auf dem High Times Cannabis Cup war, erhielten wir am Stand von Soma Seeds eine Kostprobe, eine kleine Blüte der NYC Diesel. Diese kleine Blüte haben wir später zusammen in Amsterdam im Coffeeshop geraucht. Es war geschmacklich sehr beeindruckend. Die New York Diesel ist dafür bekannt, dass sie ein et-was säuerliches, nach Grapefruit schme-ckendes Aroma hat. Daraufhin war ich so begeistert von dem Raucherlebnis, dass ich diese Genetik selber anbauen wollte. Ich habe mir damals direkt die Samen gekauft, es handelte sich noch um zehn reguläre, nicht feminisierte Seeds. Ich habe die Samen natürlich direkt angesetzt, und sechs waren weiblich, vier waren männlich, die habe ich sofort entsorgt. Ich habe mir zwei Mutterpflanzen aus diesem Samenanbau selektiert und mir dann eigene Klone von der New-York-City-Genetik gemacht. Danach habe ich etwas anderes angebaut, jedoch anderen Leuten NYCDStecklinge gegeben und meine NYCD-Mutterpflanzen bei einem Freund untergestellt. Diese schönen Pflanzen sind dann leider bei einer Durchsuchung abhanden gekommen. Da war die gesamte Genetik futsch, da ich und auch sonst niemand mehr Pflanzen in der vegetativen Phase hatte how to grow marijuana
grow! Die New York Diesel ist nicht allein für den typischen Grapefruit-Geschmack bekannt. Hat sie nicht zudem einen sehr hohen THC-Gehalt?
Reggaeman: Der THC-Gehalt ist wirklich sehr hoch. Es handelt sich bei der Genetik um eine Mostly Sativa (8o %). Der THCGehalt, wird um die 20 Prozent liegen, was wirklich enorm ist. Es ist in jedem Fall ein starkes Weed. Wenn in Amster-dam ein Shop gutes New York Diesel hat, ist das sehr schnell ausverkauft.
grow! Wie prägt sich der Turn aus?
Reggaeman: Es ist aktiv, eben eine Mostly Sativa mit einem eher euphorischen Turn. Der Hersteller erklärt, dass NYCD ein klares energetisierendes und leicht euphorisches Up-High bewirkt, das lange anhält und nur sehr leicht mit einer Indikanote geerdet ist.
grow! Wie genau hat sich dein Anbau mit der Selektierung der Mutterpflanzen gestaltet?
Reggaeman: Beim ersten Grow habe ich es noch anders als beim jetzigen gemacht. Ich habe die Pflanzen zuerst in vegetativer Phase wachsen lassen, um mir vor der Blüteeinleitung Stecklinge zu schneiden. Dann habe ich die Pflanzen
abblühen lassen, mich für zwei Mutterpflanzen entscheiden und den Rest vernichtet. Du kriegst eben nicht bei jeder Saatpflanze den Flavour hin. Nicht jede Pflanze hat den gesuchten Grapefruit-Geschmack, da die Sorte nicht so stabil ist.
grow! Also waren die NYCD-Pflanzen eher unterschiedlich?
Reggaeman: Unterschiedlich kann man nicht wirklich sagen. Aber so stabil ist keine Ganja-Sorte, dass jede Samenpflanze gleich ist. Die Pflanzen sind schon recht einheitlich gewesen. Wenn du nach einer Mutterpflanze suchst, dann wählst du auch die beste Pflanze aus. Man schaut dann entweder auf Geschmack und Turn, eine kurze Blütezeit und auf einen hohen Ertrag, möglichst alles sollte stimmen. Mir ging es in erster Linie aber um den Geschmack.
grow! Hast du eine geeignete Mutter gefunden?
Reggaeman: Von dem damaligen Grow mit den regulären Seeds hatte ich zwei Mutterpflanzen. Eine von beiden hatte einen besonders intensiven Geschmack. Beim jetzigen Grow, von dem auch die Fotos sind, habe ich feminisierte Seeds ver-wendet und es etwas anders gemacht.
grow! Lass hören.
Reggaeman: Wir waren beim 25. High Times Cup und dort bei Soma am Stand. Es gab leider keine Seeds. Vermutlich, weil es im Jahr zuvor Probleme mit der Polizei gab und man Angst hatte, dass in diesem Jahr die Samen eventuell konfisziert würden. Später im Coffeeshop haben wir wieder New York City geraucht. Geil, wieder das gute Weed mit dem le-ckeren Geschmack! Am letzten Cup-Tag, dem Donnerstag, hat Soma wieder Seeds verkauft. Es gab sogar ein Spezialangebot mit fünf feminisierten Samen, die anstatt 7o nur 5o Euro kosteten. Für Amnesia Haze, die andere richtig gute Genetik von Soma, galt der gleiche Angebots-preis. Ich habe mir ein Fünferpäckchen geholt und es im Dezember angesetzt. Alle Samen sind in Erde gekeimt, was
eine gute Quote ist. Ich habe die Keimlinge erst mal unter eine 18o-Watt-Energiesparlampe mit 640o Calvin gestellt. Dort habe ich die Setzlinge gut zweieinhalb Wochen vorgezogen und dann unter einer 400-Watt-Natriumdampf-Armatur auf die Blütephase umgestellt. Ich habe die Genetik deshalb so früh in die Blüte geschickt, weil eine Mostly Sativa mit gutem Wachstum einhergeht und meine Homebox nur 8o mal 8o cm breit und 160 cm hoch ist.
Nach der fünften oder sechsten Blütewoche hörte irgendwann das Höhenwachstum auf. Das war auch gut so, da ich trotz Adjust-A-Wing-Reflektor bereits ein Höhenproblem mit der größten Pflanze hatte. Sie ist ein ganz klein wenig verschmort ... Die Blütezeit wird von Soma mit 7o bis 77 Tagen angegeben. Das hat bei mir gut hingehauen, denn die Pflan-zen waren nach dieser Zeit reif. Wegen der Größe hätte ich die Pflänzchen sogar noch eher in die Blüte schicken müssen oder das Zelt hätte größer sein müssen.
grow! Wie hast du gedüngt?
Reggaeman: Die Erde war schon vorgedüngt, so habe ich die ersten Wochen auf Dünger verzichtet und nur ein paar Hilfsmittel verwendet, wie Wurzelstimulator von Hesi. Mit der Umstellung auf die Blüte habe ich dann angefangen, etwas zu düngen. Ich habe den Pflanzen immer Osmosewasser gegeben, was besser ist, da dort keine Nitrate drin sind. Ich habe diesem Wasser den Dünger von Hesi zugeführt.
grow! Hast du eher knapp oder reichlich gedüngt?
Reggaeman: Gut, bei dem Osmosewasser hast du natürlich die Möglichkeit, mehr Dünger zuzugeben, da keine anderen Salze im Wasser sind. Dennoch habe ich am Anfang fast gar nicht gedüngt, dann mäßig und in den letzten drei Wochen haben die Pflanzen wieder nur Wasser bekommen. Die haben kaum Mangel-erscheinungen gehabt. Das kann man auch auf den Bildern sehen. Ich hatte große Töpfe mit 18 Litern Inhalt genommen. Ich finde, dass das für eine Samenpflanze eine optimale Topfgröße ist. Dann kann die Pflanze auch ordentlich Wurzeln bilden. Elf Liter würden aber auch bereits genügen.
grow! Was hat es mit der RegreeneryTechnik auf sich?
Reggaeman: Da ich die Pflanzen so schnell in die Blüte geschickt habe, waren sie nicht weit genug entwickelt, um für Stecklinge taugen zu können. Deswegen habe ich diesmal eine andere Variante ausprobiert. Ich schicke die Pflanzen früh in die Blüte, lasse sie auswachsen und ernte sie dann. Im unteren Bereich habe ich jedoch kleinere Blüten mit Blättern stehen gelassen. Die abgeerntete Pflanze habe ich dann wieder unter die Energiesparlampe gestellt und 24 Stunden beleuchtet. Nach sieben bis zehn Tagen zeigten sich erste neue Triebe, die aus den Blüten herauswuchsen. Das obere Zweidrittel der Pflanze hatte ich jedoch bereits geerntet, getrocknet und im Vaporizer konsumiert. Somit kann ich jede einzelne Pflanze genau beurteilen und kann abwägen, welche ich als Mutterpflanze selektiere. Ich stelle fest, dass Pflanze Nr. i das gewünschte Grapefruit-Aroma hat, jedoch nicht so stark riecht.
grow! Kommt der Geschmack beim Vaporizer gut rüber?
Reggaeman: Beim Vaporizer entfaltet sich der Geschmack am Besten und ist sogar noch gehaltvoller. Nr. 4 roch sehr intensiv nach Grapefruit, schmeckte jedoch weniger stark. Das hat mich sehr gewundert. So hatte ich die Möglichkeit, während die abgeernteten Pflanzen zurück ins Wachstum kamen, die Trockenmasse auszuwerten. Ich habe mich für Nr. i und 4 entschieden. Nr. 2 sah zwar wirklich sehr gut aus und hatte hübsche orangenfarbene Narben. Sie roch jedoch nicht wie eine New York Diesel, eher skunkig oder pfefferig. Und die anderen beiden haben es auch nicht richtig gebracht, wobei Nr. 5 ohnehin hinterherhinkte. Jetzt bin ich weiter in der Regreen- oder ReveckPhase. Mit dem Stecklingsschnitt sollte man solange warten, bis die Pflanze wenigstens wieder fünffingerige Blätter ausbildet. Zuerst bilden sich nur einfingerige Blätter aus, es geht dann aber schnell zu drei und fünf Fingern hoch. Ich habe geraucht und dabei sozusagen meine Traumpflanze gefunden. Somit werde ich von den anderen Pflanzen keine Stecklinge mehr schneiden. Ich werde von den beiden ausgesuchten Pflanzen Stecklinge nehmen und neue Mutterpflanzen ziehen.
grow! Wenn die Pflanze einmal geblüht hat, kommt sie dann in der gleichen Qualität zurück, als wenn die Stecklinge vor der Blüte in der vegetativen Phase geschnitten worden wären?
Reggaeman: Die Genetik ist ja identisch, es ist die gleiche Pflanze. Somit ja, meiner Meinung nach. Das entscheidende bei dieser Methode ist, wenn man mit Samen gestartet ist, ohne Stecklinge zu nehmen, bevor die Blüte beginnt und dann seine Traumpflanze unter diesen entdeckt, dann kann man mit der Regreen-Methode immer noch Stecklinge nehmen.
grow! Welchen Ertrag hast du mit den New York City Diesel erzielt?
Reggaeman: Eine Pflanze hatte über 100 Gramm. Eine lag bei 8o, eine bei 65, eine bei knapp 5o und der Nachzügler hatte nur 25 Gramm. Dazu muss ich jedoch sagen, dass die ertragreichen Pflanzen eine bessere Position unter der Lampe hatten. Da ich den Filter mit Lüfter am Rand der Box aufhängen musste, konnte ich den Reflektor nicht mittig unterbringen. Somit hat eine Zelt-hälfte weniger Licht bekommen. Das war wegen des Höhenproblems eben nicht ganz optimal. Ergänzen möchte ich noch, dass die Erntearbeit schnell getan war, da die Genetik wenig Blattmasse zur Blüte ausprägt. Was vielleicht auch noch interessant ist, wäre die Geschichte von Soma, wie er zu der New York Diesel gekommen ist. 1997 erhielt Soma von einem guten Freund die Genetik Sour Diesel, die aus New York stammt. Dieser Freund erklärte, dass dieses das beste Weed sei, das er jemals geraucht hatte, und Soma konnte sich selber über-zeugen.
Die Seeds wurden direkt angebaut und alle waren weiblich. Sie wurden als Testmutterpflanzen kultiviert und mit Afghani Hawaiian von Soma gekreuzt. Diese Genetik stammte noch aus der Zeit von Seeds of Courage. Es handelte sich um den Vorläufer von Soma Seeds in den 90er-Jahren. Soma suchte nach den besten weiblichen und männlichen Sour Diesel x Afghani Hawaiian, um diese zu stabilisieren. Schließlich gelang es ihm, New-York-City-Diesel-Fi-Pflanzen zu stabilisieren, mit 8o % Sativa- und 20 To Indikaanteil, bei rund zehn Wochen Blütezeit. Die Genetik neigt zu starken Verzweigungen und kann indoors über 1,5 Meter hoch werden. Dabei werden unzählige, eher schlanke und lang gezogene Buds produziert. Typisch für diese Genetik ist das Grapefruit-Aroma, das dafür sorgt, dass dieses Weed so schmeckt, wie es im Geruch erscheint, was für Marijuana eher untypisch ist.
grow! Du wirst deiner New York Diesel erst einmal treu bleiben?
Reggaeman: Ich kann sagen, dass ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden bin.
Zwar habe ich vielleicht nicht das 100 %-ige Grapefruit-Aroma wie bei Somas Kostprobe, aber ich finde es dennoch sehr lecker und bin nun mit meinen zwei Müttern gut versorgt. Ich plane mit ihnen ein paar Durchgänge, bevor ich mich für eine von beiden entscheide, um diese für meinen Ei-genkonsum weiter zu kultivieren growing marijuana outdoors
grow! Handelt es sich in deinen Augen um eine einfache Genetik?
Reggaeman: Ich fand die Pflanzen eigentlich recht leicht anzubauen und hatte dabei
keine Probleme. In Internetforen wird gesagt, dass diese Genetik auch etwas mehr Düngervertragen kann. Das müsste ich in einem Versuch testen. Selbst in der Regreenery-Phase sahen die Pflanzen noch sehr vital aus. Von meinem ersten New-York-Diesel-Grow mit meinen zwei damaligen Mutterpflanzen habe ich mehrere Stecklingsgrows gemacht und dann am international Graphic Breeders and Growers Cup im Jahr 2007 mitgemacht. Normalerweise werden Breeder und Grower getrennt beurteilt. In diesem Jahr wurden alle zusammen bewertet. Somit musste ich als kleiner Grower gegen die großen Richter antreten. Ich erfuhr dann in Milas Pollinatorshop, dass Mitglieder der Jury sich über ein sehr leckeres New York Diesel freuten. Da habe ich mir natürlich bereits die Hände gerieben, immerhin rechnete ich damit, mit meinem Weed einen der ersten drei Plätze zu machen. Was ich jedoch nicht wusste war, dass Soma selber New York City Diesel eingereicht hatte ... Dann kam die Siegerehrung. Der erste Platz ging an New York City Diesel, jedoch von Soma. Ich war dann von elf Teilnehmern nur noch der neunte oder zehnte, hatte also keinen Preis gewonnen und war richtig enttäuscht. Ich fand mein Die-sel einfach richtig geil, vom Geschmack und vom Geruch. Zwei Jahre später habe ich noch einmal eine Sorte eingereicht. Es handelte sich um Pineapple Punch von Flying Dutchman, die von Sensi Seeds übernommen worden ist. Dieses Weed ist eine sehr süße und fruchtige Sorte. Es waren jetzt Breeder und Grower getrennt und ich habe den zweiten Platz in der Ka-tegorie Sativa gemacht. Den Pokal habe ich natürlich immer noch. Das kann übrigens jeder auf der Seite von International Canagraphic nachlesen. Auch die genauen Punktzahlen können eingesehen werden.
grow! Du verwendest zum Konsumieren meistens einen Vaporizer. Ist deine Lungenfunktion dadurch besser geworden?
Reggaeman: Ich habe durch das Vaporisieren geschafft, mit dem Tabak aufzuhören. Früher habe ich immer viel Tabak mit Weed geraucht, aber seitdem ich umgestiegen bin, verzichte ich fast komplett auf Nikotin. Nur gelegentliche Ta-bakjoints machen eine Ausnahme. Dann merke ich jedoch schnell den Suchtfaktor vom Nikotin. Es geht mir um meine Gesundheit und um den unverfälschten Geschmack.



0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
Top